Die drei Eifeler Turnerinnen Lea Stoffels, Jessica Hammerschmidt (beide TV Konzen) und Rebecca Abel (Hansa Simmerath) – auf dem Foto von links nach rechts – hatten sich beim Qualifikationswettkampf des Rheinischen Turnerbundes im Rahmen des Turnfestes in Siegen die begehrten Startplätze für den Deutschland-Cup in Leipzig erkämpft. Im Mannschaftsbus des TV Konzen nahm man die knapp achtstündige Anreise nach Leipzig am Vortag des Wettkampfes gerne in Kauf. Beim Deutschland-Cup galt es nicht nur, die Heimatvereine TV Konzen und Hansa Simmerath sondern auch den Turngau Aachen und den Rheinischen Turnerbund zu vertreten, was allen hervorragend gelang. In einem Kür-Vierkampf an den Geräten Sprungtisch, Stufenbarren, Schwebebalken und Boden mussten sich alle einer sehr starken Konkurrenz aus ganz Deutschland stellen.
Lea Stoffels startete zum ersten Mal bei diesem hochkarätigen Wettkampf in der jüngsten Altersklasse 12/13 Jahre und bewies erstaunliche Nervenstärke: Mit ihren gelungenen Übungen am Sprung und Boden hätte ihr durchaus eine Platzierung unter den ersten zehn gelingen können, leider musste sie am Schwebebalken bei der Rolle rückwärts einen Sturz in Kauf nehmen, der sie fast 10 Plätze zurückwarf. Letztendlich freute sie sich riesig, als sie bei der durch Fanfaren eingeläuteten feierlichen Siegerehrung ihre Urkunde überreicht bekam, die ihr mit 48,25 Punkten den 22. Platz bei 42 qualifizierten Teilnehmerinnen bescheinigte. Außerdem hatte sie das Vorurteil widerlegt, dass die Zahl 13 – ihre Startnummer – angeblich Unglück bringen sollte.
Jessica Hammerschmidt hatte sich bereits zum vierten Mal einen Startplatz beim Deutschland-Cup ergattert. Sie musste sich jedoch in diesem Jahr erstmalig mit den Turnerinnen in der höchsten Altersklasse 18-29 Jahre messen. Leider war sie am 1. Gerät, nämlich am Stufenbarren, trotz ihrer schönen Startnummer 100, vom Pech verfolgt und musste zwei Stürze am Gerät in Kauf nehmen, so dass ihr nach ihrer ersten Übung schon fast vier Punkte fehlten. Doch statt die Flinte ins Korn zu werfen, bewies Jessica mentale Stärke und Kampfgeist nach dem Motto „jetzt erst recht“ und überzeugte am „Zitterbalken“ mit einer gekonnt präsentierten sturzfreien Übung. Auch am Boden und Sprung zeigte sie ihre gewohnte Stärke, so dass sie letztendlich ihren Wettkampf mit einer tollen Platzierung (25. Platz bei 33 qualifizierten Turnerinnen) abschließen konnte.
Für Rebecca Abel war es die vierte Teilnahme beim Deutschland-Cup, ebenfalls in der Altersklasse (18-29 Jahre). Routiniert und souverän präsentierte sie dem jeweils achtköpfigen Wertungsteam am Gerät ihre Kürübungen. Lediglich am Schwebebalken erlaubte sie sich zwar keinen Sturz, dafür aber einige Wackler, die bei einer solch starken Konkurrenz in der Platzierung direkt zu Buche schlagen. Mit 51,75 Punkten erturnte sie sich Platz 10.
Neben den turnerischen Darbietungen bot der sächsische Ausrichter TV Bad Düben ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm, bei dem viele neue Kontakte in der großen Turnfamilie geknüpft wurden. Turnerinnen, Eltern und Trainer waren sich jedenfalls einig, dass man im nächsten Jahr wieder alles daran setzen wird, um sich für den Deutschland-Cup 2016, der wahrscheinlich in München stattfinden wird, zu qualifizieren.
Karin Abel